Dienstag, 6. Januar 2015

Zeugen gesucht

Bereits am Dienstagmorgen des 30.12.2014, gegen 11.05 Uhr, ereignete sich an der innerörtlichen Opladener Straße (L 219) in Reusrath ein Verkehrsunfall, dessen ungewöhnlichen Umstände und Abläufe noch heute die Ermittler vom zuständigen Verkehrskommissariat beschäftigen. Diese hoffen bei ihren Ermittlungen dringend auf weitere sachdienliche Hinweise aus der Bevölkerung, wie auch die eigenständige Meldung bisher noch unbekannter Unfallbeteiligter. 

Zur Unfallzeit war eine 69-jährige Langenfelderin als Fußgängerin auf einem Gehweg der Opladener Straße unterwegs. Dabei war die vollständig erblindete Seniorin auf die gewohnte Hilfe ihres Blindenführhundes, eines dazu besonders ausgebildeten und geprüften Königspudels angewiesen. In Höhe der Hausnummer 120 musste das erfahrene Gespann den Ein- und Ausfahrtbereich vom Kundenparkplatz eines großen Verbrauchermarktes queren. Dort herrschte vor dem bevorstehenden Jahreswechsel jedoch extrem starker Kundenverkehr. So mussten die blinde Frau und ihr Hund den zweispurigen Ausfahrtbereich des Parkplatzes passieren, in welchem sich zu diesem Zeitpunkt zahlreiche Fahrzeuge stauten, die in den fließenden Verkehr der Opladener Straße einbiegen wollten. Dabei soll es nach bisher bekannten Zeugenaussagen zu Problemen gekommen sein, weil die Fahrerinnen und Fahrer der vom Parkplatz nach links und rechts ausfahrenden Fahrzeuge die besondere Situation der 69-jährigen Blinden offenbar nicht sofort erkannten und deshalb auch nicht mit gebotener Vorsicht und Rücksichtnahme reagierten. So soll ein bisher noch unbekannter Fahrer eines nicht näher beschriebenen Fahrzeugs, welches vom Kundenparkplatz nach links in die Opladener Straße einbiegen wollte, die vorbeigehende blinde Frau und deren Hund bis an die abgesenkte Gehwegkante am Rande der Fahrbahn abgedrängt haben, ohne dass es dabei jedoch zur gegenseitigen Berührung kam. Als der Blindenführhund und die 69-jährige Frau trotz dieser Bedrängnis ihren Weg fortsetzten, kam es noch in unmittelbarer Nähe des bedrängenden Fahrzeugs zur Kollision mit dem silbergrauen PKW Opel Corsa einer 20-jährigen Frau aus Monheim, welche die Fußgängerin und deren Hund, beim Linksabbiegen von der markierten Fahrspur der Opladener Straße, nach eigenen Angaben vollkommen übersehen hatte. Sowohl die Fußgängerin, als auch der Blindenführhund wurden vom Opel Corsa erfasst. Die 69-Jährige stürzte deshalb zu Boden und verletzte sich dabei so schwer, dass sie anschließend zur ambulanten ärztlichen Behandlung ein lokales Krankenhaus aufsuchen musste. Der Blindenführhund trug laut tierärztlichem Untersuchungsergebnis keine erkennbaren Verletzungen davon. Am PKW Opel der 20-jährigen Monheimerin entstand leichter Sachschaden in Höhe von wenigen hundert Euro.

Die Ermittler vom sachbearbeitenden Verkehrskommissariat hoffen mit Hilfe der Medien an weitere Zeugen des Unfallgeschehens zu gelangen. Dabei liegt ihnen auch ganz besonders daran, Aussagen von Fahrerinnen und Fahrern zu erhalten, die zur Unfallzeit den Parkplatz an der Opladener Straße verlassen haben. Besonderes Interesse besteht daran, Fahrzeug und Fahrer des speziellen Linksabbiegers zu identifizieren, vor dessen PKW es zum Zusammenprall mit dem einbiegenden Corsa der 20-Jährigen kam. Dieser Fahrzeugführer verließ trotz des Unfallgeschehens als Linksabbieger den Parkplatz und konnte bis heute noch nicht identifiziert und zur Unfallentstehung befragt werden. 

Weitere sachdienliche Hinweise zum Unfallgeschehen vom 30. Dezember 2014, wie auch eigenständige Meldungen bislang noch unbekannter Beteiligter, nimmt die Polizei in Langenfeld, Telefon 02173 / 288-6510, jederzeit entgegen.