Bereits am Dienstagmorgen des 30.12.2014, gegen 11.05 Uhr, ereignete
sich an der innerörtlichen Opladener Straße (L 219) in Reusrath ein
Verkehrsunfall, dessen ungewöhnlichen Umstände und Abläufe noch heute
die Ermittler vom zuständigen Verkehrskommissariat beschäftigen. Diese
hoffen bei ihren Ermittlungen dringend auf weitere sachdienliche
Hinweise aus der Bevölkerung, wie auch die eigenständige Meldung bisher
noch unbekannter Unfallbeteiligter.
Zur Unfallzeit war eine
69-jährige Langenfelderin als Fußgängerin auf einem Gehweg der Opladener
Straße unterwegs. Dabei war die vollständig erblindete Seniorin auf die
gewohnte Hilfe ihres Blindenführhundes, eines dazu besonders
ausgebildeten und geprüften Königspudels angewiesen. In Höhe der
Hausnummer 120 musste das erfahrene Gespann den Ein- und Ausfahrtbereich
vom Kundenparkplatz eines großen Verbrauchermarktes queren. Dort
herrschte vor dem bevorstehenden Jahreswechsel jedoch extrem starker
Kundenverkehr. So mussten die blinde Frau und ihr Hund den zweispurigen
Ausfahrtbereich des Parkplatzes passieren, in welchem sich zu diesem
Zeitpunkt zahlreiche Fahrzeuge stauten, die in den fließenden Verkehr
der Opladener Straße einbiegen wollten. Dabei soll es nach bisher
bekannten Zeugenaussagen zu Problemen gekommen sein, weil die
Fahrerinnen und Fahrer der vom Parkplatz nach links und rechts
ausfahrenden Fahrzeuge die besondere Situation der 69-jährigen Blinden
offenbar nicht sofort erkannten und deshalb auch nicht mit gebotener
Vorsicht und Rücksichtnahme reagierten. So soll ein bisher noch
unbekannter Fahrer eines nicht näher beschriebenen Fahrzeugs, welches
vom Kundenparkplatz nach links in die Opladener Straße einbiegen wollte,
die vorbeigehende blinde Frau und deren Hund bis an die abgesenkte
Gehwegkante am Rande der Fahrbahn abgedrängt haben, ohne dass es dabei
jedoch zur gegenseitigen Berührung kam. Als der Blindenführhund und die
69-jährige Frau trotz dieser Bedrängnis ihren Weg fortsetzten, kam es
noch in unmittelbarer Nähe des bedrängenden Fahrzeugs zur Kollision mit
dem silbergrauen PKW Opel Corsa einer 20-jährigen Frau aus Monheim,
welche die Fußgängerin und deren Hund, beim Linksabbiegen von der
markierten Fahrspur der Opladener Straße, nach eigenen Angaben
vollkommen übersehen hatte. Sowohl die Fußgängerin, als auch der
Blindenführhund wurden vom Opel Corsa erfasst. Die 69-Jährige stürzte
deshalb zu Boden und verletzte sich dabei so schwer, dass sie
anschließend zur ambulanten ärztlichen Behandlung ein lokales
Krankenhaus aufsuchen musste. Der Blindenführhund trug laut
tierärztlichem Untersuchungsergebnis keine erkennbaren Verletzungen
davon. Am PKW Opel der 20-jährigen Monheimerin entstand leichter
Sachschaden in Höhe von wenigen hundert Euro.
Die Ermittler vom
sachbearbeitenden Verkehrskommissariat hoffen mit Hilfe der Medien an
weitere Zeugen des Unfallgeschehens zu gelangen. Dabei liegt ihnen auch
ganz besonders daran, Aussagen von Fahrerinnen und Fahrern zu erhalten,
die zur Unfallzeit den Parkplatz an der Opladener Straße verlassen
haben. Besonderes Interesse besteht daran, Fahrzeug und Fahrer des
speziellen Linksabbiegers zu identifizieren, vor dessen PKW es zum
Zusammenprall mit dem einbiegenden Corsa der 20-Jährigen kam. Dieser
Fahrzeugführer verließ trotz des Unfallgeschehens als Linksabbieger den
Parkplatz und konnte bis heute noch nicht identifiziert und zur
Unfallentstehung befragt werden.
Weitere sachdienliche Hinweise
zum Unfallgeschehen vom 30. Dezember 2014, wie auch eigenständige
Meldungen bislang noch unbekannter Beteiligter, nimmt die Polizei in
Langenfeld, Telefon 02173 / 288-6510, jederzeit entgegen.