Der 16. Reusrather Lichterzug, einer der größten
Tagesveranstaltungen in Langenfeld, wird wie viele andere Veranstaltungen
aufgrund der Pandemie abgesagt. Der Veranstalter, das Rüsrother Carnevals
Comitee e.V., hat sich bewusst mit der Entscheidung Zeit gelassen. Zugleiter
und 1. Vorsitzender Andreas Buchheim: „Eine Entscheidung im September gegen den
Lichterzug hielten wir für voreilig und viel zu verfrüht. Wir wollten uns
bewusst Zeit lassen und die Entwicklung der Zahlen abwarten um dann eine wohlüberlegte
Entscheidung zu treffen.“
Man habe der Stadt Langenfeld ein coronagerechtes Konzept
vorgelegt, dass eine Einfriedung des gesamten Zuggeländes vorgesehen hat. Die
Besucher wären über acht kontrollierte Zugänge aufs Gelände in die
Insektensiedlung gelangt. Dabei wäre sichergestellt worden, dass die 3.000
zugelassenen Besucher alle mit Mund-Nasen-Schutz und ohne Alkohol den
Lichterzug hätten genießen können. Der Zugang zum Zugweg hätte nur mit einer
vorher gekauften Eintrittskarte erfolgen können, die man in entsprechenden
Vorverkaufsstellen hätte erwerben müssen. Als Option lag auch noch eine
Registrierung der Karten, sowie eine Unterteilung des Zugweges in Sektionen in
der Luft. Bei 3.000 Besuchern hätte man jedem die Möglichkeit gegeben 1,5 Meter
Abstand zum nächsten Besucher zu halten. Dazu Sven Köhler (2. Vorsitzender):
„Wir standen in den Startlöchern und alles lag in den Schubladen bereit. Wir
hätten nur die Schubladen aufziehen müssen und mit der Umsetzung beginnen. Wir
haben auf eine Besserung der Zahlen gehofft um wenigstens der Bevölkerung ein
wenig Normalität zu geben.“ Aber in einer Zeit, wo viele Läden, Restaurants und
Schulen schließen, würde ein Karnevalsumzug keinen Platz finden, so Köhler
weiter.
Da sich die Zahlen aber nicht verbessert haben, musste man
irgendwann die Reißleine ziehen. Zusammen mit dem Bürgermeister und dem Referat
Recht und Ordnung habe man sich dann zu der Absage entschieden. Dazu Buchheim:
„Irgendwann ist der Zeitpunkt erreicht, dann geht einem die Zeit aus. Um so
eine Veranstaltung durchzuziehen benötigt man mindestens vier Wochen und das
ist schon sehr ambitioniert. Erschwerend kommt dann noch hinzu, dass wir uns
aufgrund der Beschränkungen nicht im Kreise der Vereinsmitglieder hätten
treffen können, um Aufgaben zu verteilen und die Planungen umzusetzen.“ Man
habe jederzeit mit einer Vielzahl der teilnehmenden Gruppen Kontakt gehalten um
sie auf dem aktuellen Stand zu bringen und alle waren bereit sich am Lichterzug
zu beteiligen und solange wie möglich zu warten.
Somit fällt auch Langenfelds größte Karnevalsparty, die
After-Lichterzug-Party, auf dem Reusrather Platz ins Wasser. Sie hätte
unmittelbar nach dem Lichterzug stattgefunden. Ebenso hat sich das RCC für die
Absage der 2. Langenfelder Karnevalsparty am 15.01.2021 im Carl-Becker-Saal
entschieden. Allerdings hat das RCC schon, an mehr als nur einem Trostpflaster
gearbeitet, denn die 2. Langenfelder Karnevalsparty wird am 15.01.2022 mit
komplett neuem Programm nachgeholt. Und mit Kasalla, Miljö, Druckluft, den Big
Maggas, Kuhl un de Gäng, den Rheinstürmern und der eigenen Tanzgruppe hat man
es geschafft ein tolles Programm auf die Beine zu stellen und viele Größen aus
dem Kölner Karneval nach Langenfeld zu holen. Dazu Andreas Buchheim: „Ich bin
sehr stolz, dass wir das geschafft haben, denn es sind alles karnevalistische
Spitzenkünstler und es verspricht eine Riesensause und Megaparty zu werden. Für
Langenfeld ist solch ein Programm keine Selbstverständlichkeit.“ Wer Interesse
an Karten für die Party hat, kann diese per Mail unter info@lichterzug.de vorreservieren. Der
Kartenpreis wird sich zwischen 30 und 35 EUR bewegen.