Hinter den Jugendlichen liegt ein 1 bis 1 3/4 Jahre dauernder Kirchlicher Unterricht. „Keine protestantische Kaderschmiede und kein Sprüche- und Liederpauken“, sagt Pfarrer Christof Bleckmann, „sondern ein qualifiziertes Jugendbildungsangebot in einer verbindlichen Gruppe.“ Die Jugendlichen setzen sich mit dem christlichen Glauben auseinander, lernen die evangelische Tradition kennen, wobei Seitenblicke zu anderen Konfessionen und Religionen oft dazugehören: Manche Unterrichtsgruppen machen Exkursionen zu „heiligen Orten“, wobei das eine griechisch-orthodoxe Kirche, ein katholischer Dom, eine Moschee oder die ökumenische Stadionkapelle „auf Schalke“ sein kann. Die Arbeitsformen sind der Jugendarbeit ähnlich: Spiele, in denen soziales Lernen eingeübt wird, Diskussionen zu Themen aus der Lebenswelt heutiger Jugendlicher wie Drogen, Mobbing, Konflikte oder Liebe. Die klassischen Katechismusthemen kommen nicht zu kurz, werden vor allem erfahrungsbezogen umgesetzt: Wenn es um Taufe geht, machen die Jugendlichen ein Rollenspiel: Vater, Mutter, Paten, Pfarrer, Gemeinde – und jemand, der alles knipsen will. Während frühere Konfirmandengenerationen mit der Konfirmation die Zulassung zum Abendmahl erwarben, feiern heute die Jugendlichen schon vorher mit und erleben das Teilen und die Gemeinschaft der Gläubigen. ReusratherJugendliche haben im Gemeindehaus übernachtet und mit vielen Kerzen einen nächtlichen Gottesdienst in der dunklen Martin-Luther-Kirche gefeiert. „Man hat konzentriert gearbeitet und hatte trotzdem Spaß“, urteilten Jugendliche.
Sie erleben die Konfirmandenzeit als Chance zu vielfachen Begegnungen: sie kommen aus allen Schulformen, darunter auch einige Jugendliche mit Behinderung. Vertrauen, Kommunikation, Rücksichtnahme und Verantwortung füreinander werden in der Gruppe geübt. Ältere Jugendliche wirken als ehrenamtliche Teamer mit Pfarrerinnen und Pfarrern, Gemeindepädagogen und dazu qualifizierten Gemeindemitgliedern. Besonders beliebt sind neben Fahrten auch Praktika. Dabei erleben Jugendliche die Gemeinde in ihrer besonderen Vielfalt. Jugendliche praktizieren in Kindergruppen und im Seniorenkreis, helfen der Küsterin oder begleiten den Pfarrer beim Hausbesuch. Ein Jugendlicher sagte: „Ich habe die Kirche mehr kennen gelernt und herausgefunden, was alles gemacht werden muss.“
Eine Besonderheit ist der Patentag: die Patenonkel und -tanten werden eingeladen und diskutieren mit den Jugendlichen über die Bedeutung des christlichen Glaubens und über christliches Verhalten. Teils problematisch ist der Gottesdienstbesuch. In Langenfeld erwartet die Gemeinde, dass die Konfirmandinnen und Konfirmanden zweimal im Monat einen „normalen“ Sonntagsgottesdienst mitfeiern. Das ist für die 12- bis 14jährigen nicht immer einfach. Die Pfarrerinnen und Pfarrer versuchen, Jugendliche einzubeziehen, aber oft gehen Jugendliche mehr aus Pflichtgefühl zum Gottesdienst.
Am Konfirmationstag feiern die Familien oft ein größeres Fest. Verwandte und Freunde feiern mit, und traditionell werden am nächsten Tag die Nachbarn eingeladen. Die Gottesdienste sind festlich und fröhlich, es gibt Musik von Bands oder besondere Gesangsdarbietungen. Die Konfirmation ist auch in Langenfeld ein Angebot, das von den meisten evangelischen Jugendlichen wahrgenommen wird. Auch ungetaufte Jugendliche können am Unterricht teilnehmen und werden vor oder in dem Konfirmationsgottesdienst getauft.
Im Anhang der Mail ist ein Bild zu redaktioneller Verwendung: Reusrather Konfirmanden bereiten sich auf den Konfirmationstag vor. Sie haben ein großes Bild gemalt. Das Kirchenfenster ist Symbol für die „Durchlässigkeit von Gottes Freundlichkeit“ (Foto: Bleckmann)
Zu Ihrer Info:
Die Pressestelle der Ev.Kirche im Rheinland bietet ein umfangreiches Themenpaket „Konfirmation“ mit Texten, Interviews und Fotos an, auf das wir Sie gern aufmerksam machen: http://medienpool.ekir.de/dokumente/A/Medienpool/83068?encoding=UTF-8