Im Zeichen des Dialogs stand das Jahr 2015 für den Evangelischen Kirchenkreis Leverkusen. Dabei spielte die Hilfe für Flüchtlinge eine besondere Rolle. Superintendent Gert-René Loerken: „Das Jahr 2015 hat gezeigt, dass es lohnt, auf andere zuzugehen, um Verständnis zu werben und ganz gezielt Hilfe anzubieten. In der Flüchtlingshilfe müssen wir einen langen Atem haben."
Der Kirchenkreis eröffnete im Mai 2015 feierlich sein Haus der Kirche in Burscheid. Die Psychologische Beratungsstelle feierte im April ihr 50jähriges Bestehen. Sie wird zur Jahrsmitte 2016 geschlossen, hat die Kreissynode im November 2015 bestimmt.
Der Kirchenkreis beschäftigte sich intensiv mit Kostenreduzierungen. Aus dem aktiven Dienst verabschiedete Superintendent Gert-René Loerken langjährige Kreispfarrer: Im Mai 2015 trat Klinikseelsorger Hubert Böke in den Ruhestand, im Dezember Schulreferent Dr. Bruno Schmidt-Späing. Der ökumenische Pilgerweg für Klimagerechtigkeit machte im Oktober 2015 Station in Leichlingen, Opladen und Wiesdorf. In vielen Stadtteilen war das Diakonische Werk 2015 in der Quartiersarbeit aktiv: Leverkusen-Manfort, -Alkenrath und Langenfeld-Reusrath. Neu im Angebot der Diakonie seit 2015: Betreutes Wohnen für Menschen mit Behinderung.
Der Kirchenkreis hat sich früh für Flüchtlinge stark gemacht: Im März 2015 gab es ein interaktives Theaterstück, in dem die Zuschauer Szenen aus dem Leben von Flüchtlingen mitgestalten konnten. Bald konnten Mitarbeitende im Kirchenkreis ihre im Spiel ausprobierten Kompetenzen in der Wirklichkeit umsetzen: die Zahl der Flüchtlinge in den Kommunen stieg. Im Juni 2015 fasste die Kreissynode die kirchlichen Aktivitäten für Flüchtlinge zusammen. Britta Weise vom Diakonischen Werk koordiniert die kirchlichen und diakonischen Aktivitäten. So gibt es seit 2015 die Großkindertagespflege in Leverkusen-Bürrig als ein Angebot für Flüchtlingskinder, die keinen Platz in Kindertagesstätten bekommen haben. Im „Arbeitslosenzentrum & mehr" werden Sprachkurse angeboten. Um Sprache geht es auch beim Projekt „Miteinander lernen" des Erwachsenenbildungswerkes. Hier werden 18-27jährige Flüchtlinge von Lehramtsstudenten unterrichtet. Mit Freiwilligen wurden viele Fahrräder für Flüchtlinge flott gemacht. Der Umgang mit Vielfalt, Verständnis für fluchtbedingte Traumata und wie man sich gegen menschenverachtende Stammtischparolen wehrt, waren die Themen weiterer Bildungsveranstaltungen, an denen viele Ehrenamtliche aus der Flüchtlingshilfe im zu Ende gehenden Jahr teilnahmen. Der Kirchenkreis hat auch die Aktivitäten der anderen kirchlichen Ebenen vernetzt. Material der Ev.Kirche im Rheinland, die Internet-Plattform www.fremdling.eu, Plakate und Know-How nützt den Aktiven in den Gemeinden: Fast überall gibt es Begegnungsmöglichkeiten wie das Langenfelder Café International, das Wiesdorfer Café Welt, das Burscheider „TriCafé". Die Gemeinden bieten Freizeitgestaltung, Einzelbetreuungen und zuletzt Weihnachtsfeiern an.
Dem Dialog verschiedener Glaubensgemeinschaften ist der Leverkusener Rat der Religionen verpflichtet. Im September rief er zusammen mit dem Integrationsrat bei einer öffentlichen Kundgebung dazu auf, Flüchtlinge willkommen zu heißen. Bei einem gemeinsamen Gebet gedachten die Religionsvertreter der Opfern der Anschläge von Paris im November. Der Kirchenkreis Leverkusen ist Mitglied wie die katholische und neuapostolische Kirche, der jüdische Verein Davidsstern, die buddhistische Gemeinschaft Zaltho Sangha und der Rat der Islamischen Gemeinschaften. Im Jahr 2015 gab es eine siebenteilige Ringveranstaltung, in der Glaubensfragen aus Sicht der verschiedenen Religionen diskutiert wurden. Dabei konnte man erleben, wie Gläubige von ihrer eigenen Religion zutiefst überzeugt sind und gleichzeitig die sehr unterschiedlichen Sichtweisen der anderen Religionen respektierten. Der Dialog wird auch im Jahr 2016 fortgesetzt als Beitrag zu Frieden und Toleranz.
Fotos des evangelischen Kirchenkreises Leverkusen:
Mitglieder des Rates der Religionen Leverkusen (v.l.n.r.: Detlev Blome, neuapostolische Kirche; Stadtdechant Heinz-Peter Teller, katholische Kirche; Superintendent Gert-René Loerken, evangelische Kirche; Marion GenRai Lukas, buddhistische Gemeinschaft Zaltho Sangha; Imam Amir Dzeladini und Murat Ates, Rat der Islamischen Gemeinschaften) im Dezember 2015
Aufbruch des ökumenischen Pilgerweges für Klimagerechtigkeit von der Bielertkirche Opladen im Oktober 2015
Abschied von Schulreferent Dr. Bruno Schmidt-Späing (2.v.r., mit Pfr. Helmut Schmidt, Superintendent Gert-René Loerken und Pfr. Dr. Martin Fricke, Leiter der Abteilung Bildung im Kirchenkreis Düsseldorf -v.l.n.r.) im Dezember 2015