„Wir sind heute zum 9. Mal in diesem Jahr im Einsatz“, erzählen Johann Pütz und Stefan Sühs vom Hegering Langenfeld. Mit dem vor vier Jahren mit Hilfe von Sponsoren angeschafften Anhänger voller ausgestopfter Tiere aus dem Raum Langenfeld möchten sie und die weiteren Kollegen der „rollenden Waldschule“ Stefan Krayer, Uwe Unshelm, Andreas Schüller und Udo Kalkoffen vor allem Kindern die Tierwelt aus unserem Raum nahebringen.
Die Tiere
sind alle in Originalgröße ausgestellt. „Die Felle werden nach dem Präparieren
nass auf einen Balg aufgezogen“, erzählt Pütz. Und Lehrer sagen spontan: „Heute
haben wir viel gelernt, wann kommen Sie wieder?“ Der Lernort „Die rollende
Waldschule“ versuche, alle vier Jahre jede Grundschule und möglichst auch die
Vorschulkinder in den Kindergärten zu erreichen. Marder,
Wildschwein-Frischling, Fuchs, Dachs, Hase, Igel, Grau- und Nilgans, Fasan,
Marderhund, Waschbär, Reiher, Eulen, Bussard, Buchfink, Grauspecht und Schnepfe
sind einige Beispiele für die Vielfalt. „Wenn wir in den Schulen sind, hören
die Kinder ganz gespannt eine dreiviertel Stunde zu“, haben die Kollegen vom
Hegering die Erfahrung gemacht. Allerdings wünschen sie sich noch mehr
Interesse von Eltern und Lehrern für die heimische Tierwelt. „Häufigster Vogel
ist die Ringeltaube, sie richtet jedoch wie auch Kaninchen und Wildgänse
mitunter beträchtliche Schäden auf den Feldern an. Der größte Singvogel in
unserer Gegend sei der Kohlrabe.
Diesmal
hatten Pütz und Hegeringleiter Sühs mit dem Lernort:Natur „Die rollende
Waldschule“ am Kindergarten St. Barbara in Reusrath Station gemacht. Die Jäger
arbeiten ehrenamtlich. „Für den Unterhalt der rollenden Waldschule sind wir auf
Spenden angewiesen, und Nachschub an Tieren erhalten wir teilweise aus
Nachlässen von Jägern“, berichten sie. „Über uns Jäger kursieren oft falsche
Vorstellungen, dabei sind nur etwas 5% der Zeit der Jagd gewidmet, dagegen 95%
für die Hege und Pflege von Wald und Tier. Pütz, der seit 45 Jahren eine Jagd
in Langenfeld hat, möchte wie seine Kollegen dazu beitragen, dass der
bundesweite Lernort: Natur noch bekannter wird.
Zu den
Besuchern zählten auch Franziska und Leonie, beide 8 Jahre alt. „Bei uns waren
Füchse im Garten und haben an der Schaukel gekratzt“, hat Leonie beobachtet.
Bei Mädels bekommen von Johannes Pütz ein Fuchsfell um den Hals gelegt, um zu
spüren, wie angenehm das Fell ist. Auf der Rückseite des Anhängers ist kindgerechtes
Informationsmaterial untergebracht, auf dem auch der Stundenplan noch Platz
hat.
Den
Lernort: Natur mit der „rollenden Waldschule“ gibt es in Langenfeld seit 1998,
damals mit Otto Pohlmann und Ludwig Frank. Im Hegering Langenfeld sind ca. 80 Jäger
organisiert. Ein beliebter Anlaufpunkt ist die „rollende Waldschule“ immer
auf dem Richrather Weihnachtsmarkt, dieses Jahr am Samstag, dem 13. Dezember ab
11:00 Uhr. Infos, Kontakt und Anfragen: lernort-natur-langenfeld@t-online.de.