99. Kreissynode beschäftigt sich mit der Kirche in der
Gesellschaft
Die evangelische Kirche sollte mehr Selbstvertrauen
entwickeln. Je virtueller die Wirklichkeit erlebt werden, desto wichtiger sind
reale Begegnungen von Mensch zu Mensch – eine Chance der Ortsgemeinde.
Unterstützt von Präsenz in den Medien ist die evangelische Kirche auch in
Zukunft eine relevante Größe. Dies vertrat Arnd Brummer, Chrismon-Chefredakteur
und Geschäftsführer des Hansischen Druck- und Verlagshaus (Frankfurt/M.). In
einem unterhaltsamen und von viel Applaus unterbrochenen Vortrag zum Thema
„Zukunft der Kirche in der Gesellschaft – wo geht es hin?“
motivierte er die Kreissynode, die „Operation Menschenfischerei“
phantasievoll und beherzt zu betreiben. Erfolg sei dabei nicht versprochen,
wohl aber das Erlebnis, in der Gesellschaft wahrgenommen und gebraucht zu
werden. Allerdings solle man immer wieder Neues wagen und sich nicht entmutigen
lassen durch „die vier deutschen Killerphrasen: ‚Ham wir noch nie
so gemacht. Ham wir schon immer so gemacht. Wo kommen wir da denn hin? Da kann
ja jeder kommen.““ Vielmehr sollten sich Gemeinden öffnen für die
Interessen und Bedürfnisse der Menschen heute. „Sprecht mit den Leuten,
seid mit ihnen zusammen.“ Im Alltag sollte ein christliches Leben mit den
Koordinaten Glaube – Liebe - Hoffnung gelebt werden.
Pfarrerin Gerlinde
Anders und Chefredakteur Arnd Brummer |
Die 99. ordentliche Tagung der Kreissynode Leverkusen fand
in Leverkusen-Quettingen unter der Leitung von Superintendent Gert-René Loerken
statt. Er dankte den Gemeinden für informative Berichte über die vergangenen zwei
Jahre. „Wir sind stark mit uns selbst beschäftigt, aber auch stark
vernetzt und stark zugunsten anderer Menschen“, fasste Loerken die
Berichte zusammen. „Wir wollen den Menschen nahe sein und ihnen
dienen.“
Dazu braucht es eine gute Infrastruktur. Weil sich die
synodale Jugendarbeit weiterentwickelt, soll ein Jugendwerk entstehen, das
besser als bisher Projekte verwirklichen kann. Dr. Renke Mottweiler (Wiesdorf)
schlug vor, dass wie im Diakonischen Werk oder im Familien- und
Erwachsenenbildungswerk auch im Jugendwerk ein Geschäftsführender Ausschuss das
operative Geschäft übernimmt. Bis zur Herbstsynode soll nun eine Satzung
entstehen.
„Wir machen uns auf den Weg“, sagte Loerken,
„um aus fünf selbständigen Kirchenverwaltungen eine gemeinsame zu
schaffen.“ Das verlangt ein Kirchengesetz, das in der Evangelischen
Kirche im Rheinland demnächst gelten wird. Kirchenrechtsdirektorin
Antje Hieronimus (Düsseldorf) regte an, unter Beteiligung Vieler aus
Gemeinden und Verwaltungen die neue Struktur im Kirchenkreis zu schaffen. Nur
so könne in Zukunft die hohe Qualität, die von Kirchenverwaltung erwartet wird,
gesichert sein. Immerhin geht es um Personalfälle, Immobilien und das Vermögen
der Kirche. Ein hochkarätig besetzter Ausschuss nimmt sich des Themas an.
Als neues Mitglied der Synode begrüßte
Superintendent Loerken Reinhard Buchhorn. Der Leverkusener Oberbürgermeister
gehört ab sofort zu den berufenen Mitgliedern, die zusammen mit den Gemeindevertretern
und den kreiskirchlichen Pfarrerinnen und Pfarrern die Synode leiten. Nach den
Presbyteriumswahlen, durch die im Februar die Gemeindeleitungen neu gebildet
wurden, bestimmte die Synode die Mitglieder ihrer Fachausschüsse. Eigene
Gremien beschäftigen sich mit Theologie, Bildung, Schule, Finanzen, Seelsorge,
Gottesdienst, Diakonie, Jugend sowie „Gerechtigkeit, Frieden und
Bewahrung der Schöpfung“.
Superintendent Loerken begrüßte Andreas
Pollak als neuen Leiter des Evangelischen Familien- und Erwachsenenbildungswerks
und Matthias Ritz, Vikar in Langenfeld.
Grüße aus der katholischen Kirche
überbrachte Stadtdechant Teller. Christen jeder Konfession sollten die Freude
am Glauben nicht verlieren. „Ohne geht’s nicht!“. Die
ökumenische Verbundenheit drücke sich darin aus, dass „wir nur gemeinsam
stark sind.“
Die Synode beauftragte einzelne Mitglieder
mit besonderen Themen. Es sind Fachleute, die auch den Gemeinden bei konkreten
Fragen Rat geben können:
- Arbeit mit Menschen mit Behinderungen: Pfarrer Engels und
Pfarrerin Schiller-Meyer
- Asyl-, Umsiedler- und Flüchtlingsfragen: Pfarrer Höroldt
- Besuchsdienst: Pfarrer Höroldt
- Christlich-jüdische Gespräche: Pfarrer Dreyer
- Kirchentag: Pfarrer Schmidt und Pfarrer Pasquay
- Frauenhilfe: Frau Howack
- Frauenreferat: Frau Duscha und Pfarrerin Stahl-Hackländer
- Gustav-Adolf-Werk: Pfarrer Rösner
- Hospiz- und Trauerarbeit: Pfarrer Böke
- Interkulturelle Arbeit: Pfr. Dr. Schmidt-Späing
- Kindergartenarbeit: Pfarrer Görn und Pfarrerin Becker
- Kindergottesdienst: Pfarrerin Wipperfürth
- Kirchlicher Unterricht: Pfarrerin Steffen, Pfarrer Jetter und
Pfarrer Plewe
- Notfallseelsorge: Pfarrer Plewe und Pfarrer Mertzen
- Ökumene / Catholika: Pfarrer Scholten
- Prädikantinnen und Prädikanten: Pfarrer Bach und Frau Schmiss
- Presbyter/innen-Fortbildung: Frau Liebe
- Pressearbeit: Pfarrer Höroldt
- Seelsorge, Beratung und Supervision: Pfarrer Böke
- Sekten- und Weltanschauungsfragen: Pfarrerin Zerbe
- Synodalarchivpflegerin: Frau Renate Busse-Baldringer
- Synodalbibliothek: Pfr. Dr. Schmidt-Späing